16.04.2021 – Vortrag zum 80. Jahrestag der Deportation Pfälzer Juden nach Gurs

von Martin Schwarzweller

Von den 6.487 Pfälzern jüdischen Glaubens, die 1933 vor der Machtergreifung durch Hitler hier lebten, hatten in der Zwischenzeit schätzungsweise 5.000 die Heimat verlassen, insbesondere nach der Reichspogromnacht im November 1938. Viele wanderten nach Palästina oder in die USA aus, rund 500 zogen in benachbarte Großstädte wie Mannheim, Karlsruhe oder auch nach Frankfurt und hofften dort, in der anonymen Großstadt, auf ein erträglicheres Leben. Mit dem Abtransport von 825 Menschen jüdischen Glaubens aus der Pfalz und 135 aus dem Saargebiet wollte Gauleiter Bürckel den Gau Saarpfalz Hitler gegenüber als ersten Gau im deutschen Reich judenfrei melden. Die ältesten waren 88 Jahre alt, die Jüngsten nur wenige Monate. Die Deportation erfolgte in enger Abstimmung mit dem Gauleiter von Baden, Wagner. Aus Baden wurden an diesem 22.10. rund 5500 Juden abtransportiert. Der Abtransport erfolgte mit Sonderzügen nach Südwestfrankreich ins Internierungslager Gurs am Rande der Pyrenäen. Unter den verängstigten Menschen in den Zügen waren auch die Geschwister Strauss aus Ellerstadt: Irma, 52 Jahre alt, Ferdinand 57 Jahre und die Halbschwester Lina 65 Jahre.

Der Vater der Geschwister Strauß war Karl Strauss, im Dorf genannt „de Kalme“. In erster Ehe mit Anna Mayer verheiratet. Die beiden hatten drei Kinder, darunter war Lina. Nach dem Tod seiner Frau heiratete Karl Strauss Augustine Mayer und hatte mit ihr sieben weitere Kinder- darunter Ferdinand und Irma. Die familiären Wurzeln der Familie Strauss gehen in Ellerstadt bis auf das Jahr 1839 zurück, als der Vater von Karl Strauss, Abraham, aus Kindenheim nach Ellerstadt heiratete. Günter Lauer hat dies recherchiert, vielen Dank!

Ferdinand Strauss war Soldat im ersten Weltkrieg und kam schwer am Bein verwundet, ausgezeichnet mit dem Eisernen Kreuz zweiter Klasse, zurück. Er betrieb hier im Haus oberhalb der Weinstube Ultes, damals Hindenburgstraße 56, einen Textilhandel mit Ladengeschäft. Bei ihm wohnten seine Schwester Irma und die Halbschwester Lina. In meinem Vortrag lasse ich einige Zeitzeugen zu Wort kommen, die ich vor Jahren interviewt habe und die damals Kinder waren: Elfriede Schwarz, Frau Schwarz ist mittlerweile leider verstorben, Hedwig Deffren, Emil und Inge Merk, Manfred Meinhardt sowie Heinz Braun.

So erinnerte sich Elfriede Schwarz: Ferdinand Strauss kam oft zu uns nach Hause in die Speyerer Str. und hatte Tuchstoffe dabei. Früher wurde ja daheim viel geschneidert. Einmal war ich im Laden. Eine der Schwestern hatte kräftige blaurote Hände. Man hat damals gesagt das wäre vom vielen Putzen. Hedwig Deffren: Die Irma war eine Schwarzhaarige. Ihre Schwester, die Lina hat ganz blaue Hände gehabt vom vielen Putzen.

Heinz Braun: Ferdinand Strauss hatte auch Kunden in Freinsheim. Auf dem Gepäckträger hat er mit seinem Fahrrad Stoffballen transportiert. Strauss war eigentlich geachtet, wurde in Ruhe gelassen, aber auch von vielen gemieden. Ich sehe ihn heute noch am Fenster sitzen. Er hatte ein Telefon. Familie Merk gegenüber auch. Der Rudi Merk hat dann beim Strauss angerufen und durchs Fenster gesehen, wie dieser aufstand und zum Telefon ging. Dann hat der Rudi schnell aufgelegt. Das hatte er ein paarmal hintereinander gemacht. Der Ferdinand Strauss hatte sich dann geärgert. Ein Jungenstreich. Die Situation wurde für die jüdische Bevölkerung im gesamten Deutschen Reich nach der Machtübernahme durch die Nazis schnell sehr bedrohlich. Wir kennen alle die Folgen des Rassenwahns. Und der Antisemitismus machte auch vor Ellerstadt nicht Halt.

So drohte bereits am 13. September 1933 der Ellerstadter Bürgermeister den Geschäftsleuten im Dorf per Schreiben:

An alle Geschäftsleute im Dorf.
Betreff: Judenfrage
Trotz der vorhandenen Aufklärung gibt es in Ellerstadt immer noch Bürger, die bewusst gegen die Regierung arbeiten. Sie stehen mit dem Juden in Geschäftsverbindung. Jede Mahnung kümmert sie nicht. Hier muss endlich eine Wandlung eintreten. Es soll und muss jeder erkennen, was er ist, wenn er mit dem Juden Geschäfte macht. In Verfolgung dieses Zieles gebe ich bekannt, dass in Zukunft jeder Geschäftsmann, der mit dem Juden Geschäfte macht, von den gemeindlichen Aufträgen etc. ausgeschlossen wird. Auch werden wir ihn sonst zu behandeln wissen.
Heil Hitler,
gez. Der Bürgermeister.

Zeitzeuge Emil Merk: „Mein Vater Julius war gelernter Friseur. Der Ferdinand Strauss ist alle 2-3 Wochen gekommen und wurde von ihm rasiert. Irgendwann kam einer zu meinem Vater und hat gesagt: „Julius, den Ferdinand Strauss darfst du nicht mehr rasieren. Als der Ferdinand wieder zu meinem Vater kam, hat der Vater ihm das halt gesagt und ihn weggeschickt. Die Geschäfte im Tuchhandel liefen immer schlechter, die Geschwister wurden im Dorf immer mehr gemieden und litten sogar Hunger.

Hedwig Deffren: Die Lina, das hat mir mal meine Mutter erzählt, ist damals zu uns gekommen und hat gefragt: Emma, darfst Du uns auch nichts mehr geben? Und die Mutter hat ihr hintenherum -wenn es keiner gesehen hat- ab und zu was zu essen gegeben. Es waren aber auch Spitzel im Dorf, einer hat dann meine Mutter verraten.

Die Verhaftung der Geschwister Strauss am Vormittag des 22.10.1940, ein trüber, nasskalter Herbsttag, kam für diese völlig unvorbereitet. Kriminalbeamte waren vorgefahren und klopften am Tor. Innerhalb von 2 Stunden mussten die Geschwister abmarschbereit sein. Jeder durfte nur einen Koffer oder ein Paket, eine Wolldecke, Verpflegung, Ess- und Trinkgeschirr, Ausweispapiere sowie maximal 100 Reichsmark mitnehmen. Dies war pfalzweit so geregelt. Die Kriminalbeamten waren auch angewiesen, die Festgenommenen korrekt zu behandeln und Ausschreitungen zu verhindern. Während Lina und Irma ihre Habseligkeiten packten, wurde Ferdinand Strauss zum Rathaus geführt.

Wir gehen jetzt gemeinsam den Weg, den der völlig unbescholtene Ellerstadter Bürger, Ferdinand Strauss, bewacht von Kriminalbeamten gehen musste. Bitte kommen Sie mit zum alten Rathaus.

In einigen Städten und Dörfern wurden die Festgenommen gezwungen, ihren Besitz der „Reichsvereinigung der Juden in Deutschland“ zu übertragen. Diese 1939 gegründete Reichsvereinigung war allerdings eine „Nazi-Tarnorganisation“. Das Haus der Geschwister Strauss war bereits am 27.9.1939 für 6000.-RM an einen Ellerstadter veräußert worden. Die 6000.-RM waren auf einem Sicherungskonto auf dem Namen der Geschwister Strauss bei der Bayerischen Staatsbank in Ludwigshafen hinterlegt worden. Ich nehme an, dass Ferdinand Strauss hier im Rathaus im Gemeindebüro den Verzicht auf jegliche Ansprüche unterzeichnen musste. Dies würde zu vielen gleichartigen Vorgängen am 22.10. in der Pfalz passen, denn auch dort wurden die Festgenommenen gezwungen, auf ihren Besitz zu verzichten und diesen der „Reichsvereinigung der Juden in Deutschland“ zu übertragen. Diese Reichsvereinigung war allerdings eine Tarnorganisation der Nazis und bereits im November 1940 wurde auf Anordnung von Heinrich Himmler, Reichsführer SS und Reichskommisar für die Festigung deutschen Volkstums, das gesamte Vermögen der deportierten Juden offiziell beschlagnahmt.

Dass die Polizei im Dorf war, musste sich herumgesprochen haben. Während Ferdinand Strauss im Gemeindehaus war, kamen viele Ellerstadter vor dem Rathaus zusammen, auch Schülerinnen und Schüler.

Inge Merk, damals in der 1. Klasse:
„In 2er Reihen sind wir vor der Rathaustreppe gestanden. Unsere Lehrerin, das Fräulein Schultheiß, war mit dabei. Wir waren die Kleinsten. Heute habe ich das Bild noch im Kopf. Es wurde laut geredet. Es waren welche dabei, die hat das alles gefreut. Ferdinand Strauss kam die Treppe herunter. Es soll welche gegeben haben, die ihn dann bespuckt und geschlagen haben. Das habe ich aber nicht gesehen. Das war doch furchtbar. Wir sind dann heimgeschickt worden.“

Zeitzeuge Heinz Braun

„Ich kam mit Arno Jester, dem Sohn des Ortsgruppenleiters, das Kirchgässel herunter. Vor der Schule war eine große Menschenmenge versammelt, darunter viele junge Kerle, auch welche von der Hitlerjugend, und haben auf etwas gewartet. Auch Arno hat nichts gewusst, obwohl sein Vater ja der Ortsgruppenleiter war. Wir sehen dann den Ferdinand Strauss die Treppe aus dem Gemeindehaus heruntergehen. Begleitet von 2 oder 3 Männern in dunklen Anzügen und schwarzen Hüten. Die haben ausgesehen wie solche vom Geheimdienst. Alle waren zunächst still. Aber einige Junge haben rechts und links auf Abstand eine Kette gebildet und sind dann neben hergelaufen und haben gebrüllt: „Juda verrecke“ und so ein Zeug. Gelacht haben sie über den Strauss, das war für sie eine Gaudi.
Dann sind alle um die Ecke bei Lauer, bis zum Wohnhaus Strauss.“

Wir gehen jetzt wieder zurück und versuchen uns vorzustellen, was in Ferdinand Strauss in diesen Minuten wohl vorgegangen ist. Wieder Zeitzeuge Heinz Braun:“ Zwischenzeitlich ist es wieder ruhiger geworden. Da ist ein Junger vor die Gruppe gesprungen und hat die anderen angefeuert, dass sie weiter brüllen. Die Beamten sind dann mit dem Ferdinand in seinen Hof, außen war dann Ruhe. Nach kurzer Zeit sind die Geschwister herausgekommen. Sie haben das alles schweigend hingenommen. Ich stand schräg gegenüber auf der anderen Straßenseite vor dem Anwesen ehem. Gemeindehaus/Altes Rathaus Merk. Ich konnte nicht sehen, wie sie eingestiegen sind und ob sie Koffer mitnehmen durften. Das ging alles sehr schnell und zwischen mir und den Geschwistern stand ja das Auto der Beamten.
Meine Mutter habe ich vielleicht ein Jahr später gefragt „was wird wohl mit dem Ferdinand Strauss und seinen Schwestern sein?“ Mutter hat gesagt: „Die sind sicher in Südamerika und verleben das Geld vom Hausverkauf.“ Von Gurs haben wir nichts gewusst.

Es gab einen weiteren Zeugen des Abtransports, Emil Merk:
„Ich bin von der Vereinshalle hergekommen und die Fließstraße runter gelaufen. Vor dem Haus der Geschwister Strauss stand ein Auto mit einem Anhänger, der hatte ein Verdeck. Die Frauen haben sie rausgeführt. Die Frauen haben gemeint, sie müssten in das Auto steigen, aber sie mussten in den Hänger.“
In Ludwigshafen, Landau und Kaiserslautern waren die Sammelstellen für die Juden aus der Pfalz. Ich nehme an, dass die Geschwister Strauss an den Hauptbahnhof nach Ludwigshafen gebracht wurden, denn die Juden aus Bad Dürkheim wurden ebenfalls nach Ludwigshafen transportiert.
Der Sonderzug fuhr dann über Kaiserslautern und Forbach und nahm dort jeweils weitere Juden auf. Die Fahrt durch Frankreich dauerte 4 Tage und Nächte. 4 Tage und Nächte voller Angst und Schrecken, eine Fahrt ins Ungewisse.
Das Lager Gurs im Südwesten Frankreichs bestand aus 382 Baracken und war ursprünglich von der französischen Regierung für Flüchtlinge aus dem spanischen Bürgerkrieg angelegt worden.
Die Bedingungen im Lager Gurs waren für die ankommenden 6500 Juden aus Baden und der Pfalz menschenunwürdig. Leere Baracken, auf dem Boden Stroh oder Strohsäcke. Es herrschten katastrophale hygienische Zustände, die Verpflegung war äußerst mangelhaft. Über diese Zustände liegen zahlreiche erschütternde Briefe und Augenzeugenberichte vor.

Einem kleinen Teil der Internierten war von Gurs aus noch die Emigration nach Übersee möglich, anderen gelang die Flucht aus dem Lager und über abenteuerliche Wege kamen sie nach Lissabon und von dort aus in die USA. Unter Letzteren befanden sich 78 der 825 aus der Pfalz deportierten Juden. Die Geschwister Strauss waren nicht darunter.
Irma stirbt in Gurs am 4.11.1941 im Alter von 53 Jahren. Ihr Grabstein dort trägt die Nummer 876.
Ihre Halbschwester Karolina, genannt Lina, stirbt am Heiligabend 1941, eine Woche vor ihrem 67.Geburtstag. Grabstein Nummer 930.
Ich erinnere, dass Karl Strauss aus erster Ehe drei Kinder hatte. Neben Lina gab es noch Maximilian, der wenige Monate nach seiner Geburt verstarb und Albert, geb. 1871. Dieser war von Beruf Kaufmann und lebte verheiratet in Mannheim. Albert und seine Frau Helene wurden auch am 22.10.1940 aus Mannheim nach Gurs verschleppt. Albert starb bereits am 1.1.1941. Seine Frau Helene kam von Gurs nach Ausschwitz und wurde dort im September 1942 ermordet.

In zweiter Ehe hatte Karl Strauss 6 Kinder, darunter eine Emma, eine Schwester also von Ferdinand und Irma. Emma war am 22.10.1879 in Ellerstadt geboren und mit Siegmund Weiß aus Grünstadt verheiratet. An ihrem 61. Geburtstag wurde sie mit ihrem Mann aus Grünstadt nach Gurs verschleppt. Ihr Mann starb am 11.1.1942, Emma am 16.1.1944 in St.Lauret-du-pont, Frankreich.
4 der Ellerstadter Geschwister Strauss kamen also nach ihrer Deportation in Frankreich ums Leben. Auf das Schicksal von Ferdinand komme ich gleich noch zurück.

Eine weitere Ellerstadterin, welche in Gurs umkam, ist Barbara „Bawett“ Löb, geboren am 14.9.1869. Sie lebte unter ärmlichsten Verhältnissen in einer Gemeindebaracke im Frankenthaler Weg, kaufte bei den Bauern im Dorf Eier und Butter und verkaufte die Produkte auf dem Markt in Bad Dürkheim. Nachgewiesen ist, dass sie bis 1937 hier lebte und später dann nach Mannheim zog. Die „Seligmanns Dick“ -so ihr Uzname im Dorf- wurde am 22.10.1940 aus Mannheim nach Gurs verschleppt und starb dort am 8.9.1941. Grabsteinnummer 806.

An dieser Stelle sei noch an eine weitere Bürgerin aus Ellerstadt mit ursprünglich jüdischem Glauben erinnert, an Dina Georgens, geb. Goldschmidt. Geboren in Hainstadt im Odenwald war sie mit dem Ellerstadter Polizeidiener Eduard Georgens verheiratet. Dina Goldschmidt war zwar 1926 vom israelitischen zum protestantischen Glauben übergetreten, für die Nazis war sie allerdings eine Jüdin. Ihr Mann wurde deshalb 1937 aufgrund seiner Ehe mit einer Jüdin in den vorzeitigen Ruhestand versetzt. Dina Georgens entging der Deportation am 22.10. 1940, da sie in sogenannter Mischehe lebte. Dina Georgens starb am 14.10.1944 in Ellerstadt.

Zurück zu den Geschwistern Strauss.
Ihre bewegliche Habe, die sie in Ellerstadt zurücklassen mussten, wurde am 1.Juli 1941 nachmittags um 2 Uhr vom amtlichen Versteigerer Robert Weppler gegen Barzahlung versteigert. Auf Wunsch des vom Landrat in Neustadt eingesetzten Wepplers, war die Versteigerung am Vortag in der Gemeinde Ellerstadt ausgeschellt worden. Um die 20 Ellerstadter, so erinnert sich Manfred Meinhard, ersteigerten die Habseligkeiten ihrer ehemaligen Nachbarn, wie z.B. Tische, Stühle, Nähmaschine, Bilder und Gläser. Die Liste der Einrichtungsgegenstände ist in meinem Besitz und weist auf ärmliche Verhältnisse hin.

Ferdinand Strauss überlebte den Horror des Lagers Gurs und lebte einige Jahre nach Kriegsende in Aix-les Bains in Frankreich, nahe der Schweizer Grenze. Von Frankreich aus versuchte er über den Dürkheimer Rechtsanwalt Mayer Wiedergutmachung zu erhalten. Ferdinand Strauss kehrte in die Pfalz zurück, nach mir vorliegenden Dokumenten nach 1954. Er kehrte zurück, einer von 41 Juden, welche am 22.10.1940 aus der Pfalz deportiert worden waren. Über seinen Anwalt Mayer bemühte er sich weiterhin um finanzielle Wiedergutmachung. Ob ihm dies gelungen war, ist mir nicht bekannt. Ferdinand Strauss lebte dann in einem jüdischen Altersheim in Neustadt an der Weinstraße und kam ab und zu sogar nach Ellerstadt. Er besuchte dort ihm wohlgesonnene Ellerstadter. Wie müssen seine Gedanken gewesen sein, als er durch die Straßen ging und an seinem Haus vorbeikam?

Ferdinand Strauss starb am 12.1.1965 in Neustadt, seine letzte Ruhe fand er auf dem jüdischen Friedhof in Wachenheim.

Ich komme zum Schluss:
Ich hoffe, dass unsere heutige Gedenkstunde, 80 Jahre nach den schrecklichen Ereignissen, dazu beiträgt, dass die Verbrechen von damals nicht vergessen werden. Ich habe in meinem Vortrag „Ellerstadt zur Zeit des Nationalsozialismus“ vor 2 Jahren angeregt, dass in Ellerstadt dauerhaft in geeigneter Form -wie in anderen Städten und Dörfern- an die Geschehnisse von damals erinnert wird. Vielleicht gibt der heutige Tag nochmals einen Anstoß, dies im Gemeinderat zu besprechen

Das Lager Gurs
Das Camp de Gurs liegt im französischen Departement Pyrénées-Atlantique westlich von Pau am südlichen Ortsende von Gurs an der D 936. Das Lager (ca. 80 ha) wurde 1939 zur Unterbringung politischer Flüchtlinge und Kämpfer des Spanischen Bürgerkrieges erbaut. Ab Oktober 1940 diente es auch als Lager für Juden, welche aus Süddeutschland dorthin deportiert wurden. Die Anzahl der zwischen 1939 und 1945 dort internierten Personen wird mit 63.929 angegeben. Ab 1942 erfolgte der Abtransport jüdischer Personen in die Vernichtungslager. Auf dem Friedhof sind 1.187 Menschen vieler Nationen begraben.

Weitere Infos (in Deutsch): www.tourisme-bearn-gaves.com und www.cheminsdememoire.gouv.fr/de/das-internierungslager-von-gurs

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